Mach´s wie Nico

Er hat seinen Traumberuf gefunden: Nico Wittke. Der 18-Jährige absolviert gerade eine dreijährige Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe im Neanderbad.

Nico Wittke ist im ersten Ausbildungsjahr und einer von insgesamt drei Auszubildenden im Neanderbad. Fragt man ihn, warum er hier arbeitet, muss der 18-Jährige nicht lang überlegen: „Ich war schon als Kind viel im Schwimmbad und hab mich im Wasser immer wohlgefühlt. Beruflich wollte ich mit Menschen zu tun haben und mich gleichzeitig sportlich betätigen. Zudem bin ich in meiner Freizeit bei der DLRG aktiv und habe so eine Verbindung zu meinem Beruf.“ Der Arbeitsalltag eines Fachangestellten für Bäderbetriebe umfasst viele Facetten, die Nico Wittke Stück für Stück näher kennenlernt. Da ist zunächst einmal der sichtbare Tätigkeitsbereich der Auszubildenden im Umfeld der Badegäste: vom Kassieren des Eintrittsgeldes über die Abrechnung an der Kasse bis hin zur persönlichen Beratung für Badegäste. Hinzu kommen Aspekte zu Hygiene und Sicherheit.

Nico Wittke erklärt: „Wir müssen beispielsweise die Verkehrsflächen des Bades jederzeit trocken halten, um möglichen Rutschgefahren vorzubeugen. Ganz wichtig ist außerdem die Wasseraufsicht.“ Auch Schwimmunterricht gehört zu den Aufgaben eines werdenden Fachangestellten für Bäderbetriebe, inklusive dem Abnehmen von Schwimmabzeichen und den Wassergymnastik-Kursen. Selbstredend sind auch Erste Hilfe, Erstversorgung, Wasserrettung sowie Wiederbelebungsmaßnahmen Bestandteile der Ausbildung.


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Dreimal täglich wird die Wasserqualität kontrolliert

Ausbildung mit Karrierechancen

Spannend geht es weiter mit den Tätigkeiten hinter den Kulissen, also denen, die der Badegast nicht mitbekommt. Selbst Nico Wittke kam anfangs aus dem Staunen nicht heraus: „Ich wusste nicht, was da alles an Technik dahintersteckt.“ Die Mitarbeiter bedienen die Badwassertechnik und haben permanent ein Auge auf die einzuhaltenden Grenzwerte, um jederzeit gegensteuern zu können. Zum Beispiel wird dreimal täglich die Wasserqualität kontrolliert. Das für die Desinfektion des Beckenwassers notwendige Chlor wird vor Ort durch eine Elektrolyse aus Kochsalz und Stadtwasser hergestellt. Dann gilt es noch, die Filter im Blick zu haben, sie zu reinigen, zu spülen und ihre Funktion zu überprüfen. Nico Wittke macht die technische Komponente seines Berufes großen Spaß: „Es geht nicht nur ums Schwimmen und Aufsichtführen. Physik und Chemie sind ganz wichtige Bestandteile in der Theorie und in der Praxis. So lernt man das Wissen aus dem Lehrbuch durch die Abläufe hier vor Ort besser zu verstehen.“ Die Ausbildung erfolgt im dualen System – also neben dem Neanderbad noch an der Berufsschule in Düsseldorf. Nico Wittke schätzt dabei die kurzen Wege, denn Düsseldorf liegt ja quasi vor der Tür. Der Austausch mit den anderen Azubis ermöglicht ihm weitere Einblicke in seinen Beruf. Zudem lernt er die Verwaltung der Stadtwerke Erkrath
kennen: Buchhaltung und Marketing sind feste Ausbildungsbestandteile. Nach der Ausbildung besteht die Möglichkeit, sich zum geprüften Meister für Bäderbetriebe weiterzubilden. Es gibt also vielfältige Karriereperspektiven: So kann man mit dem nötigen Engagement bis zum Betriebsleiter eines Bades aufsteigen.

Für mich ist das Neanderbad wie mein zweites Zuhause. Das Bad vermittelt mir ein Gefühl von Freiheit, ich habe tolle Kollegen und einen schönen Arbeitsplatz. Ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben.
Nico Wittke

Gefühl von Freiheit

Kommt denn bei so viel Inhalt das Schwimmen nicht zu kurz? „Nein, keineswegs“, erklärt Nico Wittke. „Schwimmen ist eine wichtige Fertigkeit im Rahmen der Ausbildung. Wir trainieren regelmäßig, am besten zweimal die Woche,  um Beispiel jeden Mittwoch beim Betriebsunterricht.“ Das erfordert eine große Portion Selbstmotivation. Denn bei der Prüfung müssen die Fachkräfte alle Schwimmtechniken beherrschen und bestimmte Zeiten erreichen. Der junge  Mann ist glücklich mit seiner Berufswahl: „Für mich ist das Neanderbad wie mein zweites Zuhause. Das Bad vermittelt mir ein Gefühl von Freiheit, ich habe tolle Kollegen und einen schönen Arbeitsplatz. Ich fühle mich hier sehr  gut aufgehoben.“ Das Neanderbad hat noch eine weitere Eigenschaft, auf die Nico Wittke besonders stolz ist: „Durch Blockheizkraftwerk und Photovoltaikanlage ist das Neanderbad bereits seit 2012 CO2-neutral. Und spart so pro Jahr ganze 2500 Tonnen an CO2 ein. Wer kann das schon von seinem Arbeitsplatz sagen?“

Kollegen gesucht

Für alle, die es ihm gleichtun und sich zum Fachangestellten für Bäderbetriebe ausbilden lassen möchten, hat Nico Wittke einen Tipp parat: „Wer sich für diesen Beruf interessiert, sollte Verständnis für Technik mitbringen, sich im Wasser wohlfühlen, und gerne mit Menschen arbeiten. Alle, die sich da wiederfinden: Einfach trauen und  bewerben!“ Und gab es auch etwas, das ihm anfangs schwerfiel? „Der neue Rhythmus im Alltag. Bei einer Frühschicht beginnt der Arbeitstag um 5.30 Uhr. Das war schon ungewohnt“, schmunzelt Nico Wittke.


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